Das Eintopf-Geheimnis – Stand 11.07.2014

Um ehrlich zu sein, weiß ich manchmal gar nicht, wie ich meine Eintöpfe, die stets einfach aus dem Bauch heraus und in Verbindung mit den aktuell in meiner Biokiste gelieferten Gemüsesorten entstehen, nennen soll. Und manchmal kann ich hinterher kaum noch nachvollziehen, was exakt ich alles verwendet habe. Nahezu jedes Mal bin ich begeistert von den geschmacklichen Erlebnissen und nur selten wurde ich enttäuscht. Aus diesem Grund habe ich mich entschieden, einfach ein paar Tipps und Anregungen zusammenzufassen, was meiner Meinung nach Eintöpfe ausmacht:

  • Generell schmecken Eintöpfe in vegetarischer bzw. veganer Form bereits wunderbar. Was für mich den Eintopf wirklich ausmacht, sind möglichst bunt gemischtes Gemüse und die entsprechenden Kräuter und Gewürze.
  • Das Basisgemüse, welches eigentlich immer in jeden Eintopf passt sind Kartoffeln, Zwiebeln, Möhren, Lauch und Kohlrabi. Ich empfehle, aus diesen Zutaten einen ersten eigenen Eintopf zu zaubern und davon ausgehend einfach kreativ zu werden.
  • Ergänzen lässt sich ein Eintopf wunderbar durch die verschiedensten Kohlsorten wie Spitzkohl oder Blumenkohl, aber auch Broccoli funktioniert sehr gut.
  • Wer keine Kartoffeln verwenden möchte, kann auch einfach Linsen oder Bohnen nehmen, aber auch Reis oder Hirse lassen sich hervorragend verwenden.
  • Ist dem eigenen Geschmack einmal nach Mediterranem zu Mute, lassen sich auch Gemüse wie Paprika, Zucchini und Tomaten verwenden.
  • Zwiebeln lassen sich auch durch Frühlingszwiebeln, Schalotten oder Radieschen ersetzen bzw. ergänzen.
  • Wer nicht auf Fleisch verzichten möchte, greift nach meiner Erfahrung am besten zu Geflügel. Es ist stets sehr zart und passt zur Konsistenz des Gemüses am besten. Mein kleiner Geheimtipp ist allerdings Corned Beef. Ich nehme es auch nur selten, weil es sich dabei ja nun mal um industriell verarbeitetes Fleisch handelt, bei dem wir nur erahnen können, was wirklich alles in einer solchen Dose enthalten ist. Alternativ gibt es aber vielleicht einen Fleischer Eures Vertrauens, der Corned Beef selber frisch herstellt. Es prägt den Eintopf durch seinen spezifischen würzigen Geschmack allerdings sehr stark.
  • Die Basisflüssigkeit ist natürlich eine Gemüsebrühe, im besten Falle selbst gemacht, wobei ich gerne zugebe, dass ich das auch nicht immer mache.
  • Am liebsten verwende ich frische Kräuter. Sie sind im Geschmack viel intensiver und eben auch „frischer“. Majoran, Thymian, Oregano, aber auch Koriander, Bohnenkraut und Estragon passen sehr gut. Klassisch für Eintöpfe ist natürlich auch Petersilie, die ich jedoch nur selten dafür verwende. Ergänzt mit Gewürzen wie Piment, Paprika, Pfeffer, Cayennepfeffer u.a. lässt sich der Geschmack ganz individuell abstimmen. Bei einigen Kräutern / Gewürzen sollte man Vorsicht walten lassen, so schmeckt zu viel Koriander gerne seifig und das ist nicht jedermanns Sache.
  • Ein Schuss Essig oder Sojasauce, ein Teelöffel Tomatenmark, eine Prise Zucker, ein Schuss Sahne oder Wein, etwas Knoblauch oder Ingwer – all diese Zutaten lassen sich nach eigenem Bedarf wunderbar nutzen, um einem Eintopf einen letzten Schliff zu verpassen.

Abschließend bleibt mir nur anzumerken, dass Eintöpfe kochen sonst nur noch ein wenig Experimentierfreude benötigt. Wirklich schief gegangen ist bei mir da noch nie etwas. Also ran an die Töpfe und Gemüsevorräte und einfach mal drauf los geschnibbelt! 🙂
Ergänzungen stets möglich, also einfach wieder reinschauen…

Ganz herzliche Grüße zum Wochenende

Gemüseeintopf mit Hirse

Es war einmal wieder soweit.
Direkt nach dem Jahreswechsel und der vielen Schlemmerei in den vergangenen Tagen hatte ich das größe Bedürfnis nach sehr viel Gemüse. Daher habe ich mich entschieden, dass es mal wieder Zeit für einen leckeren Eintopf ist. Und so lässt er sich nachkochen…

Eintopf mit Hirse

Zutaten:

  • 2 Zwiebeln
  • 1-2 Knoblauchzehen
  • 2 Kohlrabi
  • 2-3 Möhren
  • 2-3 große Kartoffeln
  • 2 Stangen Lauch
  • Hirse
  • Gewürze
  • Weißweinessig

Zubereitung

Zunächst die Zwiebeln hacken. Den Kohlrabi, die Möhren und die Kartoffeln schälen und in kleine Würfel bzw. Scheiben schneiden. Den Knoblauch ebenfalls von seiner Schale befreien.
Die Zwiebeln werden dann in einem großen Topf mit etwas pflanzlichem Öl glasig gedünstet. Die Knoblauchzehen pressen und kurz mitdünsten. Anschließend alles mit ca- 1/2 Lieter Brühe aufgießen und zum Kochen bringen. Dann die Kartoffeln, den Kohlrabi und die Möhren zugeben. Alles soweit mit Wasser auffüllen, dass das Gemüse damit gerade bedeckt ist und weiter köcheln lassen. Anschließend den Lauch wachen und in Ringe schneiden. Diese dann ebenfalls in den Topf geben.
Alles nun mit Gewürzen abschmecken. Ich verwende für Eintöpfe sehr gern Thymian, Majoran, Koriander, Paprika & Pfeffer. Wer mag kann es aber auch einmal mit Liebstöckel oder Estragon versuchen.
Den Eintopf gut umrühren und dabei etwas Hirse hinzufügen. Dabei die Hirse vorsichtig portionieren, denn sie quillt beim Kochen auf und zieht damit sehr viel Wasser. Während des Kochens daher bei Bedarf Wasser nachgeben, damit der Eintopf nicht anbrennen kann.
Alles nun so lange kochen lassen, bis das Gemüse gar aber noch bißfest ist und ggf. noch einmal mit den Gewürzen abschmecken und einen Schuss Weißweinessig hinzugeben.

Guten Appetit

Warum Hirse? Siehe dazu auch meinen Eintrag zu diesem leckeren Getreide 😉
So einen Eintopf kann man übrigens nach Geschmack auch mit weiterem Gemüse bereichern – Pastinaken, Weiß- oder Spitzkohl, Wirsing. Auch Hülsenfrüchte wie Kichererbsen, Erbsen oder Linsen passen sehr gut.

Mediterranes Kartoffelgratin ohne Sahne

Gestern habe ich es versucht: Ein Kartoffelgratin ohne Sahne oder Schmand

Ich muss allerdings gestehen, dass ich mich dabei eines Rezeptes aus dem Internet bedient habe. Dieses habe ich jedoch nur als Basis genommen und dann nach eigenem Empfinden abgerundet. Auf Grund der Zutaten ist dieses Gratin eher ein mediterranes Gericht als ein klassisches Gratin, aber dafür hat es einen hohen Anteil an verschiedenen Gemüsen und wird ebenso durch Kräuter und Gewürze weiter verfeinert.

Zutaten:

  • 4-5 mitttelgroße Kartoffeln
  • 1 rote Paprika
  • 1 kleine Zucchini
  • 1 Stange Lauch
  • 6 Cherrytomaten
  • 1 Knoblauchzehe
  • Olivenöl, Wasser, Gemüsebrühe, Basilikum, Paprikagewürz edelsüß, Pfeffer

Alle Gemüsezutaten gründlich waschen. Die Kartoffeln schälen und in dünne Scheiben schneiden. Zuccini und Tomaten ebenfalls in Scheiben schneiden. Die Paprika wird hingegen zur Abwechslung in schmale Streifen geschnitten und der Lauch in Ringe. Die Zutaten in einer flachen, leicht mit Olivenöl gefetteten Auflaufform schichten. Die Reihenfolge obliegt dabei dem eigenen Geschmack. Ich habe als oberste Schicht Kartoffelscheiben verwendet, um das klassische Gratinbild zu bekommen. Nun noch ca. 1/8 Liter Wasser mit ein wenig Gemüsebrühe mischen und die weiteren Gewürze, den Knoblauch, sowie einen Schuss Olivenöl zugeben. Gut vermsichen und dann über das Gratin geben. Hier bitte Vorsicht mit der Menge der einzelnen Gewürze. Durch die Brühe ist keine Zugabe von Salz mehr nötig.
Das Ganze kommt bei 180 Grad für ca. 60 Minuten auf mittlerer Schiene in den Backofen. Den Käse habe ich erst nach ca. 40 Minuten auf das Gratin gegeben, damit er nicht zu dunkel wird.
Das Gratin kann als fertiges Gericht serviert werden oder man reicht ein wenig Fleisch wie Geflügel hinzu.
Als Alternative zu einem sehr mächtigen Kartoffelgratin mit Sahne hat mich diese mediterran angehauchte Variante sehr überzeugt.

Lasst es Euch schmecken!